Reason ReFills – Eine Leidenschaft

Ein guter Klang ist ein guter Klang …

… egal in welchem Format dieser vorliegt.

In diesem Beitrag soll das Format ‚Reason ReFills‘ genauer betrachtet, oder (um es etwas persönlicher auszudrücken) einer alten Leidenschaft gebührende Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Seit den Anfängen von Reason waren Reason ReFills über viele Jahre hinweg die Quelle neuer Klangfarben für das Reason Rack und haben sich zurecht einen guten Ruf aufbauen können. Mit der Einführung der Rack Extensions im Jahre 2012 jedoch, wurde in Internet-Foren schnell das baldige Sterben „dieses alten Formats“ heraufbeschworen, „sei es doch ein überaltertes und nun erst recht unnötiges Format“ (freie Wiedergabe aus meiner Erinnerung).
Darüber hinaus wird das Neue sehr häufig als das Bessere und dem Alten vorzuziehende angesehen – das kann sicher so sein, ist aber ohne Zweifel nicht zwingend oder gar immer der Fall.

Der Combinator – das Herzstück seit Reason 3.0

Neben neuen Samples, Loops sowie Klangfarben für die in Reason enthaltenen Synthesizer war und ist (!) es vor allem der Combinator, der schier uferlose Möglichkeiten der Kombination und Kontrolle verschiedenster Komponenten innerhalb dieses Containers eröffnet(e) – und daran hat sich bis heute nichts geändert. 

Die Entwicklung hin zum Combinator 2, eingeführt mit Reason 12: 

Das ursprüngliche Konzept mit jeweils nur 4 frei belegbaren Drehreglern und Schaltern wurde dahingehend erweitert, das nun verschiedenste Regler, Fader und Schalter zur Auswahl stehen, die sich frei auf der Combinator-Oberfläche platzieren lassen. Die vorherige Höhenbeschränkung des Combinators auf nur 2 Höheneinheiten wurde ebenfalls aufgehoben …

Um es einmal deutlich hervorzuheben: Ein jedes Bedienelement auf der Oberfläche des Combinators kann allen beinhalteten Geräten gleichzeitig zugeordnet sein: So wird es beispielsweise möglich, durch das Drehen eines Reglers von Minimum zu Maximum einen Klang aus der Stereo-Mitte nach rechts zu verschieben, wobei dieser gleichzeitig „im Hall verschwindet“ und einen neuen Klang von links in die Stereo-Mitte wandern zu lassen, um „aus viel Hall hin zu weniger Hall“ konkreter zu werden …  – spätestens an dieser Stelle werden die herausragenden Möglichkeiten für das Sound-Design deutlich erkennbar. 

„Was hat das mit dem ‚Reason ReFills‘ Format zu tun?“

Mit der Darreichungsform „Reason ReFill“ werden als häufiger Hauptbestandteil zahlreiche Combinatoren geliefert, die grossartige Ideen von Kombinationsmöglichkeiten mit den in Reason vorhandenen Werkzeugen als eine riesige Spielwiese und Inspirationsquelle bereitstellen.

„Das können andere Formate auch leisten„ könnte es heißen – richtig – und so eben auch das ReFill Format.

Erster abschließende Gedanke:

Und so komme ich zum Titel dieses Beitrages zurück, denn es spielt keine Rolle, ob es sich um eine gelungene Emulation eines altehrwürdigen Analog-Synthesizers lang vergangener Tage, einen wunderbaren Klang entstanden unter Nutzung eines Freeware-PlugIns, ein Sample mit einer grossen Portion Charakter oder eben um Klänge aus einem Reason ReFill handelt.

Das zeigt mehr als deutlich, das es keinen Grund für die Aussage gegen ein vermeintlich „überholtes Format“ gibt, ist doch der Inhalt das Entscheidende – und dieser ist nicht limitiert. Oder anders ausgedrückt: der Inhalt wird lediglich durch die Begrenzung der eigenen Kreativität beschränkt …

Zweiter abschließende Gedanke:

Reason ReFills mögen gefühlt „im Schatten“ modernerer Formate stehen, aber ihre klanglichen Qualitäten und die gebotene Vielseitigkeit insbesondere in den Combinatoren machen sie zu einem brillanten wie zeitlosen Begleiter und Inspirationsgeber in der Musikproduktion.